Kammermusikabend
Freitag|2. Juli 2021|18:30 Uhr und 20:30 Uhr
KRZYSTOPH WEGRZYN Violine, LEONID GOROKHOV
Cello, ROLAND KRÜGER Klavier
©F. Wallenwein,
J,Furmanovsky, M. Borggreve
Ludwig van Beethoven Klaviertrio D-Dur op. 70/1 „Geistertrio“
1. Allegro vivace e con brio
2. Largo assai ed espressivo
3. Presto
Felix Mendelssohn-Bartholdy Klaviertrio Nr. 2 c-moll op. 66
1. Allegro energico e con fuoco
2. Andante espressivo
3. Scherzo. Molto allegro quasi presto
4. Finale. Allegro appassionato
Krzysztof Wegrzyn wurde 1953 in Gdansk/Polen geboren und absolvierte seine Ausbildung in Warschau, Freiburg i.Br. und London. Entscheidende künstlerische Impulse erhielt er
durch seine Arbeit mit Zenon Brzewski, Wolfgang Marschner, Yfrah Neaman und Dorothy DeLay. Er ist Preisträger renommierter internationaler Wettbewerbe (Spohr, Montreal) und Sieger der
Karol Szymanowski- und Rodolfo Lipizer-Violinwettbewerbe.
Er gibt zahlreiche Konzerte im In- und Ausland, wobei er sich neben dem Standardrepertoire insbesondere auch mit den Werken zeitgenössischer Komponisten wie Lutoslawski, Ligeti, Nono, Schnittke,
Pärt und Penderecki befasst. Krzysztof Wegrzyn war langjähriger Erster Konzertmeister des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover und ist seit 1993 Professor an der Hochschule für Musik,
Theater und Medien Hannover. Viele seiner Studenten sind Preisträger internationaler Wettbewerbe wie auch Mitglieder führender deutscher Orchester geworden.
Er leitet weltweit regelmäßig Meisterklassen, u.a. in Scuola di Musica di Fiesole, Juilliard School, Aspen Music Festival, Holland Music Sessions, Bowdoin Music Festival, Keshett Eilon, Ishikawa
Music Academy, Seoul, Shanghai und Tokio und wurde in viele internationale Jurys berufen (u.a. Tschaikowski/Moskau, Kreisler/Wien, Paganini/Genova, ARD/München, Sendai/Japan). Darüber hinaus ist
er seit vielen Jahren sehr engagiert im Bereich der Kammermusik, u.a. als Mitgründer des New Warsaw Piano Quintetts.
In den Jahren 1995 – 2007 leitete er die Internationalen Danziger Musikseminare und das Danziger Frühling Musikfestival. Krzysztof Wegrzyn ist der Initiator und Künstlerische Leiter des Joseph
Joachim gewidmeten Internationalen Violin-Wettbewerbs Hannover. Ihm wurde 2004 der Musikpreis des Landes für seine Verdienste um das Musikleben in Niedersachsen verliehen.
Leonid Gorokhov studierte Violoncello am St. Petersburg Konservatorium bei Anatoli Nikitin und nahm an Meisterkursen von Daniil Shafran teil. Er ist der einzige russische Cellist, der den Grand Prix sowie den ersten Preis beim Geneva Concours (1986) gewann. 1995 verlieh ihm die European Association for Encouragement of the Arts den Cultural Achievement Prize für „außergewöhnliches Talent und herausragende künstlerische Fähigkeiten“.
1991 debütierte Leonid Gorokhov als Solist mit dem Philharmonischen Orchester St. Petersburg, dirigiert von Lord Menuhin. Konzerte mit den Orchestern in Bergen, Berlin und dem Royal Philharmonic English Symphony Orchestra, dem Sinfonia Varsovia und in der Züricher Tonhalle folgten. Vier Jahre darauf machte er, begleitet von der Ungarischen Philharmonie, eine große Konzerttournee durch Russland mit Edward Elgars Cellokonzert, wiederum dirigiert von Lord Menuhin.
Gorokhov konzertiert als Solist ebenso wie mit seinem Hermitage String Trio und im Duett mit den Pianisten Nikolai Demidenko, Niklas Sivelov und Kathryn Stott. Er gab bereits Konzerte auf der ganzen Welt mit zahllosen renommierten Orchestern und auf vielen Festivals. Kürzliche Engagements beinhalteten weitere Konzerte von Elgar-Werken mit dem Enescu Philharmonieorchester in Bukarest und von Walton-Werken mit dem Philharmonie Orchester in Großbritannien.
Gorokhovs Diskographie beinhaltet Aufnahmen von Boccherini, Debussy, Haydn, Kodaly, Martinu, Schostakowitsch und Tschaikowsky, von Martinu und Saint-Saens, Prokofjew oder Strawinsky. CDs sind bei den Labels Supraphon, Olympia Label, Cello Classic, AGPL und ASV Gold erschienen.
Gorokhov ist britischer Staatsbürger. Er war Professor an der Guildhall School of Music and Drama in London. Zum Wintersemester 2008/2009 hat er den Ruf auf eine Professur für Violoncello an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover angenommen.
Roland Krüger studierte zunächst bei Prof. Oleg Maisenberg, danach hauptsächlich bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling, und war von 1999 bis 2001 einer der wenigen ausgewählten Studenten in der Klasse von Krystian Zimerman in Basel.
Neben zahlreichen weiteren Preisen und Auszeichnungen erhielt er 2001 den 1. Preis sowie den Publikumspreis beim renommierten Genfer Musikwettbewerb (Concours de Genève). Seine künstlerische Laufbahn führte ihn durch ganz Europa, nach Asien und in die USA. Er konzertierte als Solist mit Orchestern wie dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre National de Belgique, der Radio-Philharmonie Hannover des NDR, dem Basler Sinfonie-Orchester oder dem Orchester der Beethovenhalle Bonn unter Dirigenten wie Fabio Luisi, Dennis Russell Davies, Othmar Maga, Eiji Oue oder Marc Soustrot.
Klavierabende und solistische Auftritte mit Orchestern führten ihn in so berühmte Säle wie das Concertgebouw Amsterdam, das Palais des Beaux-Arts Brüssel, die Hamburger Laeiszhalle, die Kölner Philharmonie, die Genfer Victoria Hall, das Casino in Basel, die Bonner Beethovenhalle, zum Schleswig-Holstein Musik Festival, zum Rheingau Musik Festival oder zum Festival di Ravello in Italien. Sein Repertoire reicht dabei vom Barock bis zur Zusammenarbeit mit Komponisten unserer Zeit. Im Laufe der Jahre tauchen in seinen Programmen besonders häufig die Werke Johann Sebastian Bachs, die Sonaten von Haydn und Beethoven, Musik der Deutschen Romantiker (Schubert, Schumann, Brahms) und Musik des 20. Jahrhunderts auf.
Einige Höhepunkte seiner zahllosen Kammermusikaktivitäten waren Mahler-, Korngold- und Schönberg-Aufführungen im Brucknerhaus Linz, Mozart/Hummel-Symphonien im Mozarthaus Wien oder Messiaens Quartett beim Festival de la Habana auf Kuba. Nebenbei entwickelte er auch Konzertformate mit den Schauspielern Christian Quadflieg und Bernt Hahn.
Zu seinen CD-Veröffentlichungen zählen die 12 Etüden von Debussy (Ars Musici), Solowerke von Schubert, Janáček und Bartòk sowie Kammermusik von Schubert und Brahms mit dem Klarinettisten Dimitri Ashkenazy (paladino music). Bei Naxos erschien 2013 eine CD mit Werken von Joseph Merk, eingespielt zusammen mit dem Cellisten Martin Rummel. 2014 und 2015 erschien jeweils eine CD mit Symphonien von Mozart in der Hummel-Bearbeitung für Flöte, Violine, Violoncello und Klavier.
Roland Krügers pädagogische Laufbahn begann 2002 als Assistent von Karl-Heinz Kämmerling. Im Jahr 2007 wurde Krüger zum Professor für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover ernannt, nachdem er zuvor bereits 4 Jahre lang eine Klavierklasse an der Musikakademie seiner Geburtsstadt Kassel geleitet hatte. Heute gilt Krüger als äußerst gefragter und engagierter Pädagoge, dessen Studierende und Frühstudierende zahlreiche Preise gewinnen konnten, zum Beispiel in Aarhus, Barletta, Dresden (Anton Rubinstein), Meiningen (von Bülow), Orléans, bei „Young Pianists of the North“, in Paris (Ile de France), Sendai, Vevey (Clara Haskil) oder Zwickau (Schumann). Krüger unterrichtet in seiner Klasse aktuell 14 Studierende aus 9 Nationen. Darüber hinaus engagiert er sich als Sprecher der Klavier-Fachgruppe und des Studiengangs „Bachelor Klavier“.
Meisterkurse gab Krüger in Deutschland, Österreich, Finnland, China, Japan und Korea, unter anderem an der Sibelius-Akademie in Helsinki, beim Klavierfestival in Mänttä, an der UdK in Berlin und an der Litauischen Musikakademie in Vilnius. Häufig ist er als Juror in nationalen (z.B. Deutscher Musikwettbewerb, Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“) und internationalen (z.B. Ciurlionis, Tallinn, Grotrian, ZF Friedrichshafen, San Donà di Piave) Wettbewerben tätig.